-- Biographie


1868 Heirat der Eltern ? Kneißl und Therese (Res) Pascolini, Wirtsleute in Unterweikertshofen (im Münchener Umland)
1871 6. Dezember Johann Baptist Pascolini (Onkel mütterlicherseits) bei einem Einbruch in Sittenbach erschossen
1875 4. August Geburt von Mathias Kneißl in Unterweikertshofen
1876 Geburt von Schwester Katharina Kneißl
um 1877 Geburt von Bruder Alois
1886 Umzug in die Schachermühle bei Sulzemoos, Kreis Dachau
189? Geburt von Schwester Cäcilie (Cilli), die an Schwindsucht leidet
1891 Mathias wird "wegen Besuch einer öffentlichen Tanzmusik" als Schulpflichtiger zu 3 Tagen Haft verurteilt
1891-2 8 weitere Verurteilungen zu insgesamt 110 Tagen Haft, u. a. wegen Wilderei, Schuleschwänzen und "Unfug"
1892 Sommer Mutter wird in München verhaftet, als sie einen Hehler für zersägtes Kirchensilber sucht; Der Vater stirbt bei seiner Verhaftung in der Schachermühle
1892 2. November ohne die Eltern und ohne Einkommen geraten die halbwüchsigen Kneißl - Kinder immer mehr auf die schiefe Bahn; als nach einer Reihe von Wildereien und kleineren Diebstählen (und wegen Schuleschwänzens) die Polizei auf den Hof kommt, schießt Alois den Gendarmen Gößwein zum Krüppel
1893 Sommer der fünzehnjährige Alois wird zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Mathias (der nicht geschossen hat) zu 5 Jahren, 9 Monaten; zwei weitere Beteiligte wurden zu 2 bzw. 12 Jahren verurteilt
1897 Alois Kneißl stirbt in der Haft an Schwindsucht
1899 Februar Mathias wird aus der Haft entlassen; er ist jetzt 24 Jahre alt und hat in der Haft eine Schreinerlehre gemacht; Arbeit als Schreinergeselle in Nußdorf
1900 auf Drängen der Polizei verliert Mathias seine Arbeit; zieht illegal nach München, dann wieder ins Umland
1900 25. Oktober erster Raubüberfall, weitere folgen
1900 30. November erschießt zwei Gendarmen in Geissenbrunn, die zusammen elf Waisen hinterlassen
1901 25. Januar weiterer Raubüberfall
1901 4.-5. März Kneißl wird von seiner Geliebten Mathilde Schreck und ihrer Mutter für ein Kopfgeld von 1000 Mark verraten; er wird bei Geisenhofen bei Aufkirchen bei Nannhofen gestellt und einen Tag lang belagert; als ein Aufgebot von ca. 60 Polizisten sein Versteck zusammenschießt wird er schwer verwundet und kann schließlich verhaftet werden
1901 lange Rekonvaleszenz in München
1901 November Prozeßbeginn in Augsburg
1902 Januar Todesurteil
1902 21. Februar in Augsburg guillotiniert -- übrigens an einem Freitag; das Protokoll der Staatsanwaltschaft notiert: "K. starb mit musterhafter Ruhe und Fassung"
Anmerkung Mathias Kneißl wurde in einem Armengrab auf dem katholischen Friedhof an der Hermannstrasse in Augsburg begraben. Das Grab wurde 1935 aufgelassen, seit 1961 befindet es sich im Besitz einer Familie Schmid (Grabstätte XI, Reihe 11, Nr. 561-2)

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